Donnerstag, 3. Juni 2010

>> ParA"view: Red Dead Redemption

OUTLAWS TO THE END
Rockstar Games neustes Meisterwerk entführt uns in den Wilden Westen, genauer gesagt ins Jahr 1911. Ihr schlüpft dabei in die Rolle des "Cowboys" John Marston, der früher mal ein Gesetzloser war. Mit seiner Bande hat John, ähnlich wie Robin Hood denjenigen das Geld geraubt die zu viel hatten und denjenigen gebeben die es brauchen konnten. Aber auch Morde gehen auf das Konto von John Marston. Doch damit soll schluss sein und somit versucht der ehemalige Outlaw, zusammen mit Frau und Kind, das leben als Rancher. Die Regierung hat aber andere Pläne und zwingt John seine ehemaligen Kollegen einzufangen - tot oder lebendig.


Zu Beginn des Spiels wird John von zwei netten Sheriffs zum Zug geleitet und er unternimmt eine kurze Reise nach Armadillo. Dort angekommen muss er zum Saloon, wo ihm schon der erste Trunkenbold förmlich vor die Füße fällt. Im Saloon trifft John auf einen alten Mann der ihn nach Fort Mercer bringen soll, der Stützpunkt von Bill Williamson. Also reitet er zusammen mit dem alten man zu seinem früheren "Freund" Bill  und ihr könnt unterwegs die schöne Aussicht genießen. Dort angekommen versucht er Bill zu überreden sich zu stellen und vernünftig zu werden. Allerdings hält Bill nichts von Johns Vorschlag und schießt ihn einfach mal über den Haufen und überlässt ihm seinem Schicksal. Doch das Schicksal meint es gut mit John und schickt ihm Bonnie MacFarlane, eine Rancherfrau die euch pflegt und zum Arzt bringt. Bonnie ist sozusagen das Tutorial und zeigt euch erstmal wie alles geht und wo alles ist aber sie spielt trotzdem eine sehr wichtige Rolle in Red Dead Redemption, nicht nur weil sie euch das leben gerettet hat. Als nächstes versucht ihr erstmal die 15€ Arztrechnung zu begleichen und euch für die Lebensrettung zu revanchieren.
Die Story-Missionen sind leider oft ziemlich gleich und in der ersten Hälfte muss man allerhand Dinge für andere erledigen bevor diese einem helfen und man kommt relativ langsam an seine früheren Kollegen ran. In der zweiten Hälfte der Geschichte ist das genau andersrum und es kommt alles Schlag auf Schlag.  Allerdings gibts auch abwechslungsreichere Missionen die aber selten und teilweise auch nur einmal so in der Form auftauchen. Die Geschichte an sich ist ja nicht wirklich neu oder besonders innovativ aber wie sie erzählt wird ist einfach genial. Die vielen verschiedenen und wirklich gut gemachten (und vor allem gut gesprochenen) Charaktere, die Städte und allgemein die Umgebung sowie der wirklich gute Soundtrack tragen ungemein zur Atmosphäre bei. Man fühlt sich wirklich wie im Wilden Westen, wie in einem alten Cowboy Film mit Clint Eastwood. Der für mich atmosphärische Ort ist Tall Trees bei Nacht. Wenn man zu der gruseligen musikalischen Untermalung durch die verschneite Landschaft galoppiert und dann zwischen den Bäumen sich etwas bewegt und man ein Geräusch hört kommt die Gänsehaut von ganz allein. Einer der schönsten Momente, nachdem man alle Ex Mitglieder gefangen genommen oder getötet hat, ist wenn man endlich wieder nach hause zu seiner Familie  reiten kann und dabei das Lied "Compass" von Jamie Lidell im Hintergrund läuft. Nach dem wirklich genialen Ende, welches mich wirklich umgehauen hat, bleibt einem aber nicht mehr viel zu tun - denkt man.

Hat man die Story abgeschlossen kann man noch zahlreiche andere Dinge im Wilden Westen erledigen, sofern sie nicht schon nebenbei erledigt wurden. So kann man, um Geld zu verdienen Pferde zureiten, die Nachtwache übernehmen und für Ruhe sorgen, steckbrieflich gesuchte Kriminelle fangen oder töten. Hat man mal zu viel Geld kann man sich neue Waffen kaufen oder sein Glück beim Poker, Blackjack, Armdrücken, 5 Finger Filet, Hufeisenwerfen sowie beim Würfelpoker versuchen. Ist das aber allerdings zu viel Action kann man einfach raus in die wilde Natur und ein paar Kräuter sammeln um die Umgebungsherausforderung abzuschließen. Davon gibt es vier: Scharfschütze, Tiere jagen (und Schlachten), Kräuter sammeln oder Schätze suchen. In den höheren Stufen werden einem immer mehr und vor allem schwierigere Aufgaben aufgetragen. Hat man darauf keine Lust kann man einfach rumreiten und die Umgebung genießen. Ab und an trifft man auf Fremde Personen die was von euch erledigt haben wollen. Hierbei kommt der Humor oft nicht zu kurz. Aber auch mit zufälligen Ereignissen werdet ihr konfrontiert bei denen ihr blitzschnell die richtige Entscheidung treffen müsst. Wird zum Beispiel eine Postkutsche überfallen könnt ihr die Banditen eliminieren oder dabei helfen die Kutsche auszurauben, was natürlich Auswirkungen auf eure Ehre sowie Ruhm hat. Desweiteren kann es passieren, das ihr einer Frau Geleitschutz geben müsst damit sie sicher nach Hause kommt, das irgendwelche Personen einfach von wilden Tieren angegriffen werden und ihr sie beschützen könnt wenn ihr wollt, oder ihr einem Mann helfen müsst weil seine Frau von Banditen gehängt werden soll. Manchmal müsst ihr aber so schnell reagieren das die zu rettende Person schon tot ist bevor ihr eigentlich wisst was zu tun ist. Hinzu kommt die Semioptimale Steuerung.

Die Steuerung, welche man nicht selber konfigurieren kann, ist bei Red Dead Redemption der Schwachpunkt.  In hektischen Situationen in denen wie aus dem Nichts plötzlich ein Gegner vor einem steht und schon ordentlich Blei in euch verteilt hat, steht ihr noch da und zieht eure Waffe.... ein Lasso. Leider ist der sonst so coole John Marston nicht in der lage automatisch während einer Schießerei eine Handfeuerwaffe zu ziehen, sondern nimmt einfach die Waffe die er als letztes benutzt hatte. Hattet ihr vorher ein Duell mit einem Wildpferd so wird John das nächste mal auch wieder sein Lasso verwenden, egal ob da jetzt 10 Banditen vor einem stehen. Außerdem wäre eine Pausefunktion während der Waffenauswahl äußerst hilfreich. So würde man nicht einfach nur sterben weil man grad eine Waffe auswählt. Selbst in deckung ist man nicht vor allen Schüssen sicher und allgemein funktioniert die Deckung nicht immer optimal (wurde von mir eher spärlich verwendet). Man kommt auch relativ gut mit der Rambo-Methode durch das Spiel. Eine schnell schießende Waffe mit viel Munition, ordentlich Schnaps und einige Actionrollen verhelfen auch zum Sieg und macht mehr Spaß. Risiko eines digitalen Todes ist dadurch etwas höher. Aber nicht nur zu Fuß, auch auf dem Pferd ist die Steuerung nicht perfekt. So muss man mit "X" dem Pferd die Sporen geben, mit dem Linken Analog Stick das Pferd lenken, mit "L2" die Waffe rausholen, mit dem Rechten Stick zielen, mit "R3" Dead Eye (Zeitlupenfunktion) aktivieren, mit "R1" seine Ziele markieren und mit "R2" schießen. Alles klar? Wäre die Steuerung etwas besser, am besten selber konfigurierbar, wäre das Spiel perfekt. Die Story ist gut, die Atmosphäre ist genial, der Umfang ist riesig. Das Ende ist der Hammer, ich musste fast weinen weil das Spiel so geil ist.  Hinzu kommt noch ein Multiplayermodus für Online Western Spaß. Für mich das Beste Actionspiel in diesem Jahr. See you Space Cowboy

2 Kommentare:

  1. So jetzt kauf ich das Spiel erst Recht. Die letzten tage konnte ich den Gedanken ja einigermaßen verdrängen, aber nachdem ich das hier gelesen habe war es ganz aus^^

    Ich find den Stil gut wie du das geschrieben hast, kann mir gut bildlich vorstellen wie das gewesen sein muss.

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  2. Ich würde mir kommende Berichte zu
    ~ni no kuni~,
    ~pokemon (black)& white~
    und
    ~Enslaved: Odyssey to the west~
    (= nicht aeon : D)
    wünschen

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